- Artikel-Nr.: AC03019
Über das Original
Ein Märchen, das die Realität einholte
Im Hamburger Stadtteil Harburg führte Karl-Heinz Staunau vor dem Zweiten Weltkrieg eine Maschinenfabrik, die sich auf Konditorei- und Eismaschinen spezialisierte. Im Zuge der Entschädigung der Kriegsschuld stand sein Werk gleich zweimal auf der Demontageliste. Noch 1949 wurde seine Werkshalle zum zweiten Mal komplett ausgeräumt. Übrig blieb ihm nur noch das Gebäude und seine 180 Mitarbeiter. Nun zog er einen finalen Strich unter sein bisheriges Metier und nahm sich vor, in die Automobilproduktion einzusteigen. Zusammen mit dem 32jährigen Flugzeugkonstrukteur Gerd Krebs setzte er seine Idee eines Kleinwagens am Zeichenbrett um, der optisch wesentlich mehr hermachte als vergleichbare Fahrzeuge. Gerd Krebs sorgte dafür, dass der Wagen auf einem weitaus höheren Stand der Technik war, als es die Konkurrenz vorlebte. Für den Antrieb standen zwei Motoren von JLO zur Auswahl - ein Zweizylinder Zweitakt-Boxermotor mit 400 cm³ oder mit 750 cm³ Hubraum. Der kleine Boxer leistete 14 PS und der 750er Motor kam auf eine Power von 25 PS.
Viele der Firmen, die sich um 1950 im Kleinwagensegment versuchten, konstruierten ihre Modelle auf Basis von Motorrädern und nicht als eigenständiges Autokonzept. Die neu auf den Markt getretene Hamburger Firma ging den anderen, offenbar besseren Weg und konzipierte sogleich ein Auto! Unterstrichen wurde dies auch dadurch, dass im Kleinwagen von Karl-Heinz Staunau bis zu sechs Personen Platz nehmen konnten - drei jeweils vorne auf der durchgehenden Sitzbank und drei im Fond. Die Serienproduktion begann Mitte Juli 1950 und sollte zunächst vier Stück pro Tag umfassen, mit der Option auf 600 bis 900 im Monat. Der Verkaufspreis wurde für den 400er mit 4.752, - DM angegeben und für den 750er mussten 6.457, - DM bezahlt werden. Von den angeblichen großen Auftragszahlen wurde so gut wie nichts realisiert. Nur 64 Modelle des K 400 verließen die Hamburger Werkshalle und von der 750er Ausführung kamen gar nur 16 Exemplare in den Handel. Im Jahre 1951 wurde die Montage bereits schon wieder beendet.
Kategorie: | Serienmodell |
Verpackung: | Kunststoffvitrine |
Maßstab: | 1:43 |
Material: | Resin |
Hersteller: | AutoCult |
Auflage: | 333 Stück einzeln durchnummeriert |
Produktionsjahr: | 2021 |
Fahrzeughersteller: | Staunau |
Farbe: | dunkelrot, innen schwarz/beige |