AutoCult Frazer Nash Targa Florio (RHD) (1957) (Großbritannien)

Über das Vorbild

Als das Potential auf der (Renn-)Strecke blieb

Nicht immer wird Leistungsfähigkeit im entscheidenden Zeitpunkt erkannt! Diese kleine Weisheit galt und gilt noch immer in jeden Bereich. Im Automobilsektor musste diese Erkenntnis das britische Unternehmen Frazer Nash bitter verkraften.

Es war die Zeit der frühen 1950er Jahre, als Frazer Nash im Motorsport seine Passion zu finden hoffte. Sportlich standen alle Erfolge im Schatten des Sieges bei der Targa Florio im Jahr 1951. Mit einem Typ Le Mans-Replica trat der 48jährige, auf Langstreckenrennen spezialisierte Franco Cortese im Team `Scuderia Ambrosiana` bei dem Traditionslangstreckenrennen in Sizilien an und gewann die prestigeträchtige Veranstaltung. Sein Sieg unter der Startnummer 84 markierte den ersten Sieg eines britischen Wagens bei diesem Traditionsevent, das schon seit 1906 ausgetragen wurde.

Am Firmensitz in Isleworth - Middlesex - wurde dieser Erfolg so hoch bewertet, dass sich die Geschäftsführung dazu entschloss, ab 1952 ein Auto mit dem Zusatz `Targa Florio Sports` zu fertigen, das den ruhmvollen Sieg noch bekannter werden lassen sollte. Der neue Wagen ersetzte den bisherigen Le Mans-Typ und basierte auf einem Rohrrahmen, über den sich eine karg bemessene, schnörkellose Aluminiumhaut fügte. Mit dem historischen, namensgebenden Sieg im Hintergrund und dem sportlichen Charakter der Wagen hätte wohl jeder darauf gewettet, dass dem Targa Florio Sport eine große Nachfrage aus der ambitionierten britischen und US-amerikanischen Rennfahrergemeinde entgegenkommen hätte sollen.

Enttäuschend musste das Werk jedoch feststellen, dass den Wagen kaum jemand haben wollte. Nach zweijähriger Fertigung verließen gerade einmal 14 Exemplare - manchmal wird an dieser Stelle auch die Zahl 15 genannt - das Werk!